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Toilettenlösung für Eilige: Stadt schließt Vereinbarung mit Bahnhofsmission

Quelle: Pressestelle

CELLE. Das „Dilemma“ um die Bahnhofstoiletten scheint nahezu so alt wie das Thema Hygiene selbst. Schon 2014 – seinerzeit war die Stadt vorübergehend für die Reinigung der sanitären Anlagen im Bahnhof zuständig – mussten unter anderem aufgrund von Vandalismus deren Öffnungszeiten eingeschränkt werden. Schon seinerzeit sah die Verwaltung die Bahn in der Pflicht. Stadtbaurätin Elena Kuhls: „Die Toiletten sind ein baulicher Bestandteil des Bahnhofs, wofür grundsätzlich - wie zum Beispiel bei den Aufzügen – die Bahn zuständig ist“. Schon seinerzeit zeigte die Bahn kein primäres Interesse an der Unterhaltung der Toilettenanlage. „Der Celler Bahnhof sei kein Umsteigebahnhof, die Reisenden könnten doch die Toiletten im Zug nutzen“, zitiert Kuhls aus alten Unterlagen. Zwischenzeitlich kam die Bahn ihrer Verpflichtung wieder nach, bis im Dezember 2022 die Toilettenanlage dauerhaft geschlossen wurde. Als Grund wurde auch hier seitens der Bahn „mutwillige Beschädigung durch Unbekannte“ ins Feld geführt. Seitdem mussten Reisende entweder „aufhalten“ oder fanden in der Bahnhofsmission eine Notlösung.

Alternativen gesucht & gefunden

„So war es an uns, Alternativen zu eruieren, zwischenzeitlich war sogar ein Neubau im Gespräch“, sagt die Stadtbaurätin. Doch Letzteres ist Geschichte. Jüngst wurde an der P+R-Anlage die einstige Busfahrertoilette zur allgemeinen Nutzung ertüchtigt. Doch damit nicht genug. Eine Interimslösung wird jetzt zur festen Einrichtung. Gemeint ist die Toilette der Bahnhofsmission, die ab sofort auch allen Kunden der Bahn wieder für dringende Bedürfnisse zur Verfügung steht. „Nicht nur eine gute Nachricht, sondern auch eine prima Ergänzung unseres erst jüngst ins Werk gesetzten Angebots der Toilette unter der P+R-Anlage. Damit finden jetzt Reisende und Bahnhofsgäste allüberall - im Haus und um das Gebäude herum - sanitäre Anlagen vor“, freut sich Kuhls. „Nachdem sich die Deutsche Bahn hier ihrer Verantwortung entzogen hat, hieß es für uns als Kommune in die Bresche zu springen, obwohl es wahrlich nicht unsere Aufgabe ist“, macht sie nochmals deutlich.

Beteiligung an Kosten & Material

Dieser Tage hat die Stadtverwaltung mit der Bahnhofsmission eine Vereinbarung getroffen. Diese sieht vor, dass die Stadt sich zur Hälfte an den Reinigungskosten beteiligt und der Einrichtung zusätzlich Material (Toiletten- und Handtuchpapier) zur Verfügung stellt. Kuhls: „Wir haben gemeinsam eine Lösung gefunden, mit der beide Seiten zufrieden sein können. Gleichzeitig unterstützen wir damit die Bahnhofsmission als soziale und caritative Einrichtung“. Noch zufriedener dürften aber die Bahnkunden sein, die künftig auch ortsnah eine Toilette vorfinden. Und damit niemand in Eile die Örtlichkeit verfehlt, weisen Schilder den Weg.

„Nach der ganzen Odyssee sind wir nun froh, Bahnpassagieren und Gästen der Stadt auf der Suche nach dem stillen Örtchen gleich zwei Lösungen anbieten zu können“, sagt Kuhls abschließend.