CELLE. Angesichts des anhaltenden Lockdowns und wachsender Unsicherheit in der Bevölkerung, initiiert Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge kurzerhand eigene, städtische Hilfsangebote für die Bürger. „Wir warten nicht mehr länger, wir werden aktiv“, so lautet das Motto dahinter.
„Mittlerweile kaum wohl kaum jemand von sich behaupten, nicht unter den Folgen zu leiden“, weiß der OB. „Neben den Senioren drohen vor allem unsere Kinder zu den großen Verlierern zu werden“, warnt er. Sie blieben am Ende auf der Strecke: Homeschooling stelle eine nahezu unerfüllbare Herausforderung dar – und auch das Fehlen der sozialen Kontakte richte vor allem bei den Jüngsten einen nicht wiedergutzumachenden Schaden an. Um in dieser „sich zuspitzenden Lage“, wie Nigge es bezeichnet, etwas Halt zu bieten, ruft die Stadt Celle ab heute erneut ein Sorgentelefon für Jugendliche ins Leben.
Damit eröffnet das Team Jugendarbeit Rat- und Hilfesuchenden ein Angebot, das diese täglich zwischen 9.00 Uhr und 21.00 Uhr kostenlos nutzen können. Die Jugendbetreuer Ingo Bloeß und Marcus Laube sind beide unter der Durchwahl (05141) 12 5440 erreichbar. Wer möchte, schaut sich dazu auch das youtube-Video an. Hier sind die wichtigsten Infos zum Sorgentelefon „Helpline“ zusammengefasst.
„Dieses Angebot gab es in einer anderen Form bereits im vergangenen Frühjahr. Ein Jahr später sind Kinder und Jugendliche noch immer verstärkt Leidtragende, ohne dass dies außerhalb von Familien in der Gesellschaft wahrgenommen wird.“, konstatiert der Oberbürgermeister. Waren es zu Beginn der Pandemie vorrangig die wirtschaftlichen Folgen der Zukunft, die zu Lasten der jungen Generationen gingen, so sind es nun vermehrt die zu erwartenden Auswirkungen aus fehlenden sozialen Kontakten und dem Ausfall von adäquaten Bildungsangeboten. Beides wird noch einmal verschärft durch die sich dadurch immer stärker öffnende soziale Kluft. Hier wollen wir mit unseren eigenen Mitteln in dieser schweren Zeit wenigstens ein bisschen Hoffnung geben und Unterstützung anbieten.“
Auch zu allen Themen rund um Corona hat die Stadt wieder eine Hotline in Vorbereitung.
Sozialdezernentin Susanne McDowell dazu: „Es zeigt sich, dass die allgemeinen Informationen häufig Verwirrung stiften und weitere Fragen aufwerfen. Ebenso wenig wie die Jugendlichen dürfen die Senioren mit ihren Sorgen und Nöten allein gelassen werden. Immer mehr Menschen wenden sich hilfe- und ratsuchend an die Verwaltung und den Seniorenbeirat, weil die herkömmlichen Informationskanäle nicht ausreichend seien. Daher schließt die Celler Stadtverwaltung mit dem neuen Serviceangebot eine Lücke um den Menschen im Corona-Alltag weiterzuhelfen.“
Ab Montag, 01. Februar, kann sich daher der betroffene Personenkreis von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr unter der Telefonnummer, (05141) 12 8922, bei offenen Fragen zum Thema „Corona“ informieren. Vormittags betreut der Seniorenbeirat die Hotline direkt. In Zusammenarbeit mit der Stadt konnte die Erreichbarkeit darüber hinaus bis in den Nachmittag ausgedehnt werden.
Zum Thema „Impfen“ ist außerdem in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat ein Merkblatt in Arbeit, das zusätzliche Hilfestellung geben und mit dem Schreiben der Stadt an die betroffene Personengruppe versendet werden soll.