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Stolpersteine für Familie Wexseler - Hehlentorstraße 14

Julius Wexseler

Jahrgang 1871
1945 in Sachsenhausen für tot erklärt

Anna Wexseler, geb. Meinecke

Jahrgang 1882
verstorben 06.02.1945 in Ravensbrück

Alexander Wexseler

Jahrgang 1906
verstorben März 1942 in Salaspils


Julius Wexseler (geb. 1871 in Bersenbrück) kam 1899 nach einer kaufmännischen Ausbildung nach Celle. Wexseler war Jude, seine Frau Anna (geb. 1882 in Clenze), geb. Pevesdorf, gehörte der lutherischen Kirche an, konvertierte aber vor der Hochzeit. Sie hatten zwei Kinder, Alexander (geb. 1906) und Rosa (geb. 1909). 1904 machte sich Wexseler in der Zöllnerstraße 35 mit einer Versandhandlung für Textilien selbständig. Sein erstes Ladengeschäft bestand seit April 1905 in der Rundestraße 14. 1910 mietete er den Laden in dem modernen Geschäftshaus Hehlentorstraße 14. Das Geschäft wuchs und Wexseler betätigte sich weiterhin im Wandergewerbe und Versandhandel. 1931 wurde Wexseler König der Neuenhäuser Schützengesellschaft.

Nach 1933 gab Wexseler das Ladengeschäft notgedrungen auf und intensivierte in sein Wandergewerbe. Durch die „Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ vom 12. November 1938 musste er sein Gewerbe endgültig aufgeben, sein Warenlager wurde „arisiert“. Ihrer Existenz beraubt, musste die Familie Wexseler in eine kleine Wohnung an der Fuhrberger Landstraße 96 im Ortsteil Wietzenbruch ziehen. Julius Wexseler fand als Arbeiter in der Bettgestellfabrik Altona-Celle eine Anstellung.

Am 12. September 1944 verhaftete die Gestapo das Ehepaar Wexseler. Julius war der letzte in Celle lebende Jude. Er wurde in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht und 1945 für tot erklärt. Anna Wexseler kam in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück, wo sie am 6. Februar 1945 ums Leben kam.

Alexander Wexseler zog 1935 nach Osnabrück und wurde am 13. Dezember 1941 in das KZ Buchenwald und von dort in das Arbeitslager Salaspils bei Riga deportiert. Hier kam er am 15. März 1942 ums Leben. Seine Schwester Rosa und ihre Tochter Christel überlebten versteckt in Ostpreußen. Ihr Mann, Rudolf Karmeinsky, wurde kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee von der Gestapo erschossen. Rosa kehrte 1945 nach Celle zurück und versuchte hier wieder Fuß zu fassen, wanderte schließlich aber doch in die USA aus.