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Ökopflaster

Eine Öko-Pflasterfläche wird nach dem Merkblatt für wasserdurchlässige Befestigungen von Verkehrsflächen geplant und ausgeführt, allerdings widerspricht eine Öko-Pflasterfläche dem Straßenbaugrundsatz, da Wasser aus der Konstruktion herausgehalten wird.

Man unterscheidet folgende Pflastersysteme:

  • Haufwerksporige, Betonsteine „Drainpflaster“
  • Pflaster mit Sickeröffnungen
  • Pflaster mit umlaufenden Fugen

Das Niederschlagswasser wird direkt durch die Pflasterdecke und Tragschicht abgeleitet.

Grundlagen für eine Ökopflasterfläche

Als Planungsgrundlage wird im Allgemeinen eine Wasserdurchlässigkeit von 540 l/s*ha für die tragen­den Schichten gemäß des Merkblattes für wasser­durchlässige Befestigun­gen von Verkehrsflächen gefordert.

Fuge: Bei der Wahl des un­gebundenen Fugen­ma­te­rials muss darauf geachtet werden, dass die Filter­sta­bilität gegenüber der Bettung gewährleistet ist.
Bettung: Als Bettungsmaterial wird Splitt 2/5 mm oder ein Brechsand-Splitt-Gemisch 0/8 mm empfohlen. Die Wasserdurchlässigkeit ist im Einzelfall nachzuweisen. Bei einem Brech­sand-Splitt-Gemisch ist der Feinkornanteil stark zu beschränken.
Tragschicht: Für die tragenden Schichten ist bei Ausführung in ungebundener Bauweise der Feinkornanteil so zu reduzieren, dass die geforderte Wasserdurchlässigkeit des Gemisches erzielt wird. Bei gebundenen Tragschichten sind die Vorgaben des Merkblattes für wasser­durchlässige Befestigungen von Verkehrsflächen einzuhalten.

Problem der Ökopflasterfläche

Bei der Versickerung durch wasserdurchlässige Beläge fehlt im Gegensatz zu anderen Ver­sickerungsmaßnahmen die belebte Oberbodenschicht als biologischer aktiver Filter zum Abbau von Schadstoffen.

Deshalb sind für die Planung und Ausführung einer Ökopflasterfläche folgende Punkte zu beachten:

  • Geringe Verkehrsbelastung, Bauklasse V und VI möglich
  • Flurabstand ≥ 2,0 m
  • Mächtigkeit des durchlässigen Untergrundes × 1,00 m
  • Kein Einsatz von Streusalzen erlaubt (!!)
  • Kein Umgang mit und keine Lagerung von wassergefährdenden Stoffen
  • Keine Anwendung in Trinkwasserzonen
  • Eine versickerungsfähige Pflasterdecke dient nicht als Entwässerungssystem. Sie reduziert lediglich den Oberflächenabfluss

Die Versickerungsfähigkeit nimmt im Laufe der Zeit sehr stark ab, weil sich mit der Nutzungs­dauer die Porenräume durch Schmutzstoffe (Sand, Staub, Abrieb, Blütenstaub, u.a.) zusetzen.