Hochwassereinsatz in Celle- Tag 4 / Pegel - Maßnahmen - Hinweise
CELLE. 40.000 Sandsäcke, 150 BigBags liegen aktuell bereit, um sofort an neuralgisch wichtigen Punkte verbaut zu werden. Das ist eine der wichtigen Nachrichten der allmorgendlichen Lagebesprechung des städtischen Krisenstabes. Es ist Tag 4 in der Celler Feuerwehrhauptwache, wo seit dem 26. Dezember mindestens zweimal täglich das Krisenteam bestehend aus Feuerwehr, Polizei, Ordnungsbehörden, Stadtentwässerung und weiteren Fachleuten und Hochwasserexperten unter Leitung von Stadtbaurätin Elena Kuhls zusammenkommt. Doch nicht nur während der Lagebesprechungen, sondern rund um die Uhr sind die Fachkräfte und ihre Vertreter im Einsatz und stehen den Rettungskräften mit Know-how, Rat und Tat zur Seite.
Auch Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge ist seit Anbeginn dabei, selbst vor Ort und trifft in Abstimmung mit der Krisenstabsleitung relevante Verwaltungsentscheidungen. Er betrachtet mit den Fachkollegen strategisch wichtige Punkte, begleitet die Einsatzkräfte auf vielen Wegen und leistet zudem moralische und – wenn nötig – auch tatkräftige Unterstützung bei den vielen Hilfskräften. Sei es bei den Teams an den Sandsackmaschinen, den Wallbauten, wie entlang der 77er Straße, den Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr. Dazu gehört auch ein offenes Ohr für die Sorgen und Probleme der vom Hochwasser betroffenen Menschen. So war er am Donnerstagvormittag in der Jägerstraße und hat sich von Anwohnern die dortige Lage schildern lassen.
Apropos Lage: Dazu gehört die regelmäßige Beobachtung der maßgeblichen Pegelstände, die dann Eingang in die Krisenbesprechungen finden. Die Wasserstände an den für Celle relevanten überregionalen Pegeln zeigen mit Stand vom 29. Dezember, 9 Uhr folgende Tendenz:
- ALLER - Pegel Celle - Meldestufe 3 überschritten - Prognose gleichbleibend
- FUHSE - Pegel Wathlingen - Meldestufe 3 überschritten - Prognose gleichbleibend
- LACHTE: Pegel Lachte - Meldestufe 1 unterschritten - Prognose fallend.
Die flussaufwärts liegenden Pegel weisen folgende Tendenzen auf:
- Aller - Pegel Brenneckenbrück - gleichbleibend
- Oker - Pegel Groß Schwülper - leicht fallend
- Fuhse - Pegel Peine - fallend
Die Wasserstände sind über Nacht stabil geblieben:
- Aller um 4 Zentimeter gestiegen
- Fuhse in Celle im Schnitt um 4 Zentimeter gefallen
- Lachte in der Wittinger Straße gleichbleibend
- Freitagsgraben um 2 Zentimeter gefallen.
Inzwischen wurde die zweite Sandsackfüllmaschine angeliefert sowie über Nacht circa 15.000 Sandsäcke angeliefert.
Dringende Bitten und Hinweise
- Verzicht auf unnötige Autofahrten
Durch wachsenden „Hochwassertourismus“ und Verkehr werden Rettungskräfte vielerorts am Durchkommen gehindert. Alle, die nicht zwingend auf ihr Auto angewiesen sind, sollten alle nicht notwendigen Fahrten nach oder in Celle verzichten. - Sperrungen dringend Folge leisten!
Die Stadtverwaltung weist nochmals darauf hin, dass sämtliche Sperrungen von Straßen, Plätzen und Örtlichkeiten ernst zu nehmen sind. Die derzeitige Situation erfordert besondere Vorsichtmaßnahmen. Den Regelungen ist unbedingt Folge zu leisten – zum Wohle aller Menschen unserer Stadt. Auch wenn dafür Umwege in Kauf genommen werden müssen. - Sand zum Abholen!
Cellerinnen und Celler können sich an drei verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Sand für den Eigenbedarf abholen.- Parkplatz des Neues Rathauses (vorderer Bereich)
- Parkplatz CD-Kaserne
- Busbucht am Schulzentrum Burgstraße.
Bitte Säcke zum Befüllen selbst mitbringen. Es bedarf keiner speziellen Sandsäcke. Blaue Müllsäcke oder Jutesäcke oder ähnliche reichen aus. Weiterhin steht der Sand auf den städtischen Spielplätzen zum Abfüllen zur Verfügung.
- Wasser sparen!
Das Celler Abwassersystem ist derzeit voll ausgelastet. Im Interesse aller sollte von daher Wasser gespart werden (zum Beispiel kein Baden), um die Systeme zu entlasten. Nach Möglichkeit auch kein zusätzliches Wasser in das Abwasser-/Kanalsystem, sondern in den Garten pumpen. - Auf Feuerwerk und Böller verzichten
Gemeinsam mit der Feuerwehr Celle und der Polizei bitten die Stadtverwaltung darum, in diesem auf das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu verzichten. Die Celler Einsatzkräfte sind derzeit permanent im unterwegs, um die gegenwärtige Hochwassersituation zu bewältigen. Im Interesse aller sollte eine Doppelbelastung unbedingt vermieden werden.
Quelle: Pressestelle