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Bestatteralltag und Trauerarbeit - Lesung von Celler Autorinnen

CELLE. Die Celler Buchautorinnen Karin Brodde und Dorothea Stockmar lesen am Donnerstag, 14. November, aus ihren Büchern „Erinnerungen einer Bestattertochter“ und „Begegnung zwischen den Welten“. Beginn ist um 19 Uhr in der Direktorenvilla, Magnusstraße 5. Der Eintritt ist frei. Das Team der Stadtbibliothek bittet um vorherige Anmeldung per E-Mail an unter stadtbibliothek@celle.de oder via Telefon (0 51 41) 12 42 00.

In ihrer autobiografischen Erzählung nimmt Karin Brodde die Leserinnen und Leser mit in die 60-er und 70-er Jahre, als Tochter eines Bestatters: „Für Karin war es völlig normal im Sarglager Verstecken zu spielen oder beim Ausschlagen der Sargtruhen zu helfen. Trauernde, meist in Schwarz gekleidete Menschen im Büro ihrer Mutter gehörten zu ihrem Alltag. Sie wusste ganz genau, dass sie dann leise, ja fast unsichtbar sein musste.“
Karin Brodde wurde 1960 als mittleres von drei Kindern geboren und wuchs in einem kleinen Ort am Rande der Lüneburger Heide auf. Ihre Eltern führten neben einer Möbelhalle, einer Bau- und Möbeltischlerei auch ein Beerdigungsinstitut.

Dorothea Stockmar ist 1953 in Schlesien geboren, in Berlin aufgewachsen und lebt seit 1981 in Celle. Als Autorin, Malerin und ausgebildete Sterbe- und Trauerbegleiterin verarbeitet sie malend und schreibend den Tod ihres Sohnes. So entstand ein Netz, das trägt.
Stockmar: „Was es bedeutet, mit dem Schmerz zu gehen, wusste ich. Denn schon seit Jahren bin ich in Sachen Trauer unterwegs als Trauerbegleiterin. Und nun schon etliche Jahre als trauernde Mutter. Mir fällt auf, wie viele Menschen sich angesichts von Trauer wegducken. Nicht aus Gleichgültigkeit, sondern vielmehr aus einem Gefühl von Trost- und Hilflosigkeit. Dieser Hilflosigkeit will ich entgegenwirken, indem ich Menschen ermutige, einen Schritt auf Trauernde zuzugehen.“

30.10.2024 
Quelle: Pressestelle