ROMAN | Eva Sichelschmidt: Bis wieder einer weint. 2020
Die Familiengeschichte ist im Ruhrgebiet der 70-er und 80-er Jahre des 20. Jahrhunderts angesiedelt. Wilhelm Rautenberg, ein erfolgreicher Unternehmer, heiratet die bildschöne Inga Lüdersheim, Tochter eines Augenarztes. Das Paar bekommt zwei Töchter, Asta, die ältere, und die jüngere, die von Großmutter Lüdersheim den Kosenamen „Suse“ erhält und von Großvater Lüdersheim immer nur das „Es“ genannt wird. Denn Suse wächst bis zu ihrer Einschulung bei den Großeltern auf, weil ihre Mutter stirbt, als sie erst zehn Monate alt ist. Kurz vor ihrer Einschulung holt der Vater sie zu sich und Asta.
Suse erzählt im Wechsel aus dem Leben ihrer Mutter bis zu deren Tod und aus ihrem eigenen Leben bis zu ihrem 17. Lebensjahr. Es sind die kleinen und alltäglichen Erlebnisse, die sie fesselnd und packend zu schildern weiß.
Die Geschichte dieser Familie beginnt in einer fast heilen Welt mit Kirchbesuchen, Erfolg und Reichtum. Sogar ein Pferdegestüt besitzt der Vater. Doch dieses Glück ist immer mehr dem Verfall preisgegeben. Der Vater wird zunehmend vom Alkohol beherrscht. Die Erziehung von Asta und Suse entgleitet ihm, die beiden gehen ihren eigenen Weg.
Der Roman ist eingebettet in die gesellschaftlichen Ereignisse dieser Jahre, die aber nur am Rande gestreift werden. Wer selber diese Jahre miterlebt hat, wird sich an diese Zeit erinnern.
ISBN 978-3-498-06293-4 / 9783498062934