Entwicklung des Karstadt-Areals - Stadt hat Hausaufgaben erledigt
CELLE. Ende März versprach er Ergebnisse, nun hat er geliefert. Auf Nachfrage der CZ teilte Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge mit, dass er die Politik über den neuesten Sachstand bezüglich des Fortgangs der Entwicklung rund um das ehemalige Karstadt-Haus unterrichtet habe.
Zwei Varianten im Rennen
Bekanntlich präferiert die Verwaltung die Variante, dass ein Investor das Areal entwickelt. Ein Kauf durch die Stadt ist nur die zweitbeste Lösung, denn dieser würde haushalterisch erhebliche Auswirkungen nach sich ziehen. Nachdem schon direkt nach Schließung klar wurde, dass es eines erheblichen Sanierungsaufwandes und hohen Investitionsvolumens bedarf und von vornherein viele Investoren abwinkten, wurde im Rathaus die Losung ausgegeben, zweigleisig zu fahren. Nigge: „Wir haben unter Volldampf weiter Investoren angesprochen, aber gleichzeitig für den Worst Case geplant und der heißt und hieß: Eigenerwerb. Ziel war und ist es, das Haus so schnell wie möglich einer Verwendung zuzuführen.“
Fertiges Konzept in Schublade
Dementsprechend befand man sich im Rathaus in den letzten 1,5 Jahren weiterhin in Gesprächen mit Planungsbüros, verhandelte parallel aber auch mit dem Eigentümer hinsichtlich eines Erwerbs durch die Stadt Celle und erstellte intern entsprechende Konzepte. „Wir wären jetzt soweit, der Politik ein fertiges Konzept für den Erwerb durch die Stadt vorzulegen“, sagt der OB. „Der Kauf ist mit dem Eigentümer verhandelt, Zahlen liegen auf dem Tisch und die Politik könnte auf einer soliden Grundlage die Entscheidung über einen Kauf treffen.“
Untersuchungen durch Planungsbüro
Und was passiert aktuell? Dazu Stadtbaurätin Elena Kuhls: „Wir haben derzeit noch zwei Planungsbüros an der Hand, von denen sich zumindest eines noch Zeit ausbedungen hat, um vertiefende Untersuchungen an und im Gebäude vorzunehmen. Anhand dieser sollen mögliche Konzepte entwickelt und dann potenziellen Investoren, die sie in der Hinterhand haben, angeboten werden. Ob das zum Erfolg führen wird, steht in den Sternen und hängt von den Arbeitsergebnissen des Büros ab. Aber es bietet eine Chance für uns, das Areal nicht selbst mit all seinen Risiken entwickeln zu müssen.“
Valide Ergebnisse gefragt
„Wer mich kennt, der weiß, dass ich allein auf valide Ergebnisse setze“, so Nigge. „Dementsprechend werden wir dem Wunsch des Planungsbüros folgen und diesem rund fünf Monate Zeit bis Herbst einräumen, da dann belastbare Zwischenergebnisse vorliegen.“ Bis dato werde das Büro untersuchen, ob Perspektiven für das Gebäude infrage kommen, das zudem einem komplizierten Erbbaupachtkonstrukt unterliegt. „Wir sind da – von der Sanierung im Bestand bis zur Umnutzung – für alles offen“, betont der OB.
Langen Leerstand vermeiden
Nigge unterstrich, dass die Verwaltung ihre Hausaufgaben erledigt habe: „Dass wir nach nur 1,5 Jahren soweit sind, dass wir einen fertigen Deal für ein Konstrukt dieser Größenordnung ausgehandelt haben, ist ein sehr gutes Ergebnis. Sollte das Planungsbüro im Herbst zu dem Schluss kommen, dass sich eine Entwicklung des Celler Karstadt-Areals nicht lohnt und sich demgemäß kein Investor finden lässt, werden wir der Politik ad hoc Unterlagen für einen Kaufbeschluss zur Abstimmung vorlegen.“ Klar ist eines: Einen langen Leerstand wie in anderen Städten wollen und werden wir vermeiden.
Quelle: Pressestelle