ROMAN | Ilona Einwohlt: Mohnschwestern. 2020
Die zwanzigjährige Lotte erlebt 1944 die Schrecken des Nationalsozialismus in ihrer Heimatstadt Darmstadt. Ihr Vater und ihr Verlobter Hans kämpfen an der Front, ihre Mutter lässt sich auf den heimtückischen Blockwart Else ein, der ihr als Dankeschön dabei hilft, ihre Familie zu versorgen. Lottes älterer Bruder Fritz arbeitet heimlich mit seinen Freunden im Widerstand gegen das Regime und der jüngere Bruder Otto versucht zusammen mit seinem Hund Lumpi alle bei guter Laune zu halten. Die Familie und ihre Nachbarn bringen sich Nacht für Nacht in den Kellern vor den Bomben in Sicherheit. Während Lottes Freundin Hedwig sich für den Arier-Kult der Nationalsozialisten begeistert, muss sich ihre andere Freundin Ruth als Jüdin in einer Höhle verstecken.
Mitten in diesem Chaos verliebt sich Lotte in den geheimnisvollen Wilhelm, der immer wieder plötzlich auftaucht, um dann ebenso schnell wieder zu verschwinden. Sie weiß nicht, ob sie ihm vertrauen kann und was nun aus ihrer Verlobung mit Hans werden soll. In der Brandnacht vom 11. September verliert Lotte alles bis auf ein Mohnblumen-Bild, welches Wilhelm ihr geschenkt hat.
Im Jahr 2020 kümmert sich die junge Hazel um die ältere Mathilda, in deren Wohnung das Mohnblumen-Bild hängt. Von Mathilda erfährt Hazel, was mit Lotte nach dem 2. Weltkrieg geschah.
Ilona Einwohlt, die selber diese schwere Zeit nicht miterlebt hat, versetzt sich in diesem Familienroman in die Lage von Menschen, die diese Nöte aushalten mussten.