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Stadtgeschichte

Folgen Sie uns durch die Jahrhunderte:

1292

Gründung der Stadt Celle durch Herzog Otto den Strengen. Im Zentrum: Pfarrkirche St. Marien und Rathaus. Westlich der Siedlung erhebt sich, von Aller und Fuhse umflossen, der herzogliche Wohnturm.

1378

verlegt Herzog Albrecht von Sachsen-Wittenberg seinen Haushalt von Lüneburg nach Celle. Der Herzog selbst ist jedoch nur selten am Ort.

1433

wird Celle zur ständigen Residenz der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Die Burg erhält einen Palas und wird mit Wall und Graben umgeben.

1452

Am heiligen Kreuz direkt an der Stadtmauer gründet Herzog Friedrich der Fromme ein Franziskanerkloster. Herzogin Anna von Nassau beschenkt die Hospitäler der Stadt: Zeichen der Frömmigkeit am Vorabend der Reformation.

1527

Herzog Ernst der Bekenner führt die Reformation durch und baut Celle zur Festung aus. Die Stadt wird erweitert, um u. a. Bauplätze für den angewachsenen Hofstaat zu schaffen. Mit dem Umbau der Schlosskapelle durch Herzog Wilhelm 1565 entsteht ein einzigartiges Denkmal der Renaissance. Besonders sehenswert sind die Grabmäler der Herzöge im Chor der Stadtkirche.

1665 - 1705

Unter Herzog Georg Wilhelm und seiner hugenottischen Gemahlin Eléonore Desmier d'Olbreuse wird Celle zur barocken Residenz ausgebaut. Der barocke Hofstaat, Hofhandwerker und Künstler prägen die Stadt. Französischer Garten und Italienischer Garten und das barocke Hoftheater entstehen. 1680 wird eine barocke „Neustadt“ vor dem Westceller Tor geplant. Die Ausführung bleibt in den Anfängen stecken.

1690

Gründung einer jüdischen Gemeinde und Ansiedlung von hugenottischen Glaubensflüchtlingen

1705

Der letzte Celler Herzog stirbt, Ende der fast dreihundertjährigen Geschichte Celles als Residenz. Durch die Heirat seiner einzigen Tochter Dorothea Sophie mit dem hannoverschen Thronfolger Georg Ludwig, dem späteren König Georg I. von England fiel das Fürstentum Braunschweig-Lüneburg an das Kurfürstentum Hannover. Celle erhält als Ausgleich Zuchthaus, Oberappellationsgericht und Landgestüt, Beginn einer neuen Phase städtischer Entwicklung.

1757

Während des Siebenjährigen Krieges wird Celle von französischen Truppen belagert. Die Fischersiedlung Fritzenwiese fällt in Schutt und Asche.

1772

Die dänische Königin Caroline Mathilde, eine Schwester König Georg III., wird nach Celle verbannt und bewohnt einige Räume im Schloss. Sie stirbt 1775 und wird in der Celler Für­stengruft beigesetzt.

1786

Albrecht Thaer, Celles größter Sohn, gründet die erste deutsche landwirtschaftliche Versuchsanstalt in den Dammaschwiesen (heute Thaers Garten).

1810

Celle gehört zum Königreich Westphalen und huldigt seinem neuen Landesherrn, König Jérôme von Westphalen, einem Bruder Napoleons.

1837

Unter König Ernst August von Hannover wird Celle zur zweiten Residenz des Königreiches.

1866

Nach dem „Deutschen Krieg“ zwischen Preußen und Österreich wird das Königreich Hannover von Preußen annektiert. Celle verliert seine Stellung als zweite Residenz und sinkt zur preußischen Provinzstadt herab.

1869

Eingemeindung der Vorstädte Hehlentor, Blumlage und Neuenhäusen

1885

Celle wird ein eigener Stadtkreis.

1892

Gründung des Vaterländischen, heute Bomann-Museums mit wichtigen volkskundlichen, landesgeschichtlichen und stadtgeschichtlichen Sammlungen

1906 - 1930

Auch das ist Celle: Im Stil des Funktionalismus errichtet der Architekt Otto Haesler Villen, Wohn- und Geschäftshäuser. Herausragende Beispiele seiner Baukunst: die Altstädter Schule, die Siedlung Georgsgarten und das Blumläger Feld.

1938

Zerstörung der Inneneinrichtung der Celler Synagoge in der Pogromnacht. Das Gebäude bleibt erhalten und wird als Lagerraum weiter benutzt.

1945

Am 8. April Bombardierung eines beim Güterbahnhof stehenden mit KZ-Häftlingen besetzten Zuges. Die überlebenden Häftlinge fliehen und werden verfolgt. Es kommt zu Erschießungen. (Mahnmal in der Trift). Nach Einmarsch der Alliierten am 12. April 1945 fällt Celle unter britische Militärverwaltung.

April 1945: KZ-Häftlinge in der Heide-Kaserne

1945 - 1950

Eine neue jüdische Gemeinde entsteht und feiert ihre Gottesdienste in der alten Celler Synagoge.

1953

Übernahme der Patenschaft zu den Heimatvertriebenen aus Stadt und Kreis Marienwerder/Westpreußen.

Kwidzyn (Polen)

1958

Die im Celler Schloss eingelagerten Bestände der Berliner Museen werden zurückgegeben. Hochrangige Ausstellungen und Veranstaltungen prägen das Celler Kulturleben in den Nachkriegsjahren.

1961 - 1963

Neue Industrien kommen nach Celle: Telefunken (1961 – 1997) und Wasa Bröd (1963 – heute). Die Knäckebrotfabrikation der Marke Wasa gehört heute zum Barilla-Konzern.

1973

Celle verliert seine Kreisfreiheit und wird 1977 Große selbstständige Stadt.

1992

Das Stadtjubiläum steht unter dem Motto "700 Jahre junges Celle".

1995

Mit der erstmaligen Präsentation der Sammlung Robert Simon wird der Grundstein für das Kunstmuseum gelegt. Seine heutige Gestalt erhält das Kunstmuseum nach An- und Umbauarbeiten 2005/06.