Bahnhofstraße
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Zu sehen ist eine Aufnahme aufgenommen vor dem Haupteingang des Celler Bahnhofs. Es handelt sich um eine Postkarte. Diese wurde 1909 zur Post aufgegeben.
Das Foto wurde von einem heute nicht mehr vorhandenen Rondell vor dem Haupteingang des Bahnhofs heraus aufgenommen. Dieses Rondell war ein Haltepunkt für Pferdedroschken. Mit diesen wurden Reisende zum und vom Bahnhof gefahren. 1907 wurde in Celle die erste Straßenbahnlinie eröffnet. Mit dieser konnten Fahrgäste von der Innenstadt bis an das westliche Ende der Neustadt fahren.
Das Foto zeigt den südlichen Teil vom Bahnhofsvorplatz mit den Einmündungen der Kirch- und der Bahnhofstraße. Dominierend sind das imposante »Bahnhofshotel R. Hörning« (Bahnhofsstraße 41b) und das dem Hotel gegenüberliegendem Eckhaus Bahnhofstraße 41a. Beide Gebäude präsentieren sich dem heutigen Betrachter in nur wenig verändertem Aussehen. Allerdings weist das Gebäude Bahnhofstraße 41b heute ein Stockwerk mehr auf als im frühen 20. Jahrhundert.
Die im Bild erkennbare Bebauung mit deutlich kleineren Wohn- und Geschäftshäusern setzte sich damals rechts vom Hotel bis weit in den Trüllerring hinein fort. Die heutige Trüllerstraße war ein Teil davon. Bombenangriffe auf den Celler Bahnhof und die Bahntrasse zum Ende des 2. Weltkrieges rissen jedoch große Lücken in den Baubestand. So erhielt das Gebäude Bahnhofstraße 41b durch diese schrecklichen Ereignisse einen sehr isolierten Standort. Erst mit dem Bau des großen Bahnhofsparkhauses zwischen Trüllerstraße und Bahntrasse Ende der 1990er Jahre ändert sich dies etwas.
Seit geraumer Zeit befindet sich im Erdgeschoss des Gebäudes der Friseursalon John.Text: Stadtarchiv Celle
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Die Bahnhofstraße verdankt ihren Namen dem 1847 erbauten und danach noch mehrfach erweiterten Celler (Haupt-)Bahnhof. Zuvor war sie ein Teil der ehemaligen Trift gewesen. Erst 1826 erhielt sie einen ersten festen Belag, im Zuge der Errichtung des Bahnhofs dann eine Steinpflasterung.
Schon früher hatte diese Gegend eine hervorgehobene Bedeutung. Neben Hannoverscher Straße und Trift war die Bahnhofstraße die wichtigste Wohnstraße des Celler Hofadels nach 1680.
Der historische Bildausschnitt zeigt das Haus Bahnhofstraße 5. Es ist das ehemalige Gebäude der Reichsbank und wurde im Jahr 1904 von P. Wollner im Stil der Weserrenaissance erbaut.
Neben der Union, der Post am Schlossplatz und Teilen des Bomann-Museums das beste Beispiel für diesen Baustil. Dafür musste ein vor 1719 erbautes Hofbeamtenhaus weichen.
Besonders auffallend an dem zweigeschossigen Massivbau in einer Kombination aus Sandsteinverblendungen und Putz ist der breite, auf Konsolen (Tragelementen) gelagerte Erker (vorspringender Vorbau). Darüber erhebt sich ein prächtiger Volutengiebel. Das ist ein aus dem Französischen abgeleiteter Begriff für eine Schneckenform in der Ornamentik.
Ein weiteres Charakteristikum ist ein vieleckiges Türmchen. Es liegt rechts oberhalb des imposanten Eingangs und wird links und rechts von Dachgauben (Dachaufbau im geneigtem Dach) umrahmt. Im Erdgeschoss dominieren drei große Rundbogenfenster. Heute beherbergt das Haus die Rechtsanwaltskammer Celle sowie das Anwaltsgericht Celle.Text: Stadtarchiv Celle
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Anfangs war die Bahnhofstraße Teil der Trift gewesen. 1826 wurde ein fester Belag aufgetragen. Mit Eröffnung des Celler (Haupt-)Bahnhofs 1847 erhielt sie dann ihren Namen und eine Steinpflasterung.
Die historische Abbildung auf dem Verteilerkasten zeigt das Gebäude »Bahnhofstraße 8« (etwa 100 Meter östlich von Haus Nr. 11). Die Hausnummer »8« ist auf dem Foto noch gut erkennbar. Das Haus gehörte in eine Reihe von barocken Hofbeamtenhäusern. Alle wurden nach 1680 im Zuge eines umfangreichen Stadterweiterungsprojekts errichtet.
Der Abschnitt der heutigen Bahnhofstraße zwischen den Häusern Nr. 1 und Nr. 13 wurde so eine der wichtigsten Wohnstraßen des Celler Hofadels. Das Haus Nr. 8 wurde 1685 gebaut und war ursprünglich im Besitz von Francesco Maria Stechinelli-Capellini (u.a. Generalpostmeister und Hofamtmann).
Ein weiterer Eigentümer des Hauses war Generalmajor von Anderten. Er erwarb es 1816. Damals gehörte noch ein ausgedehnter Garten dazu, der bis zur Fundumstraße reichte.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme beherbergte das Haus Nr. 8 die Großhandlung H. Ehlers KG. Nach dem 2. Weltkrieg war es dann ab 1953 Teil des bekannten und renommierten Celler Möbelhauses Goldberg. Für die Bevölkerung war es das erste Haus am Platze für gediegene Wohnungseinrichtung. Hierfür wurde das Gebäude umstrukturiert. Der Eingangsbereich und die Fenster zu beiden Seiten der Haustür verschwanden gänzlich. Dafür wurde eine ununterbrochene Reihe ,moderner' Schaufenster in die Fassade eingesetzt. 2007 erfolgte der Auszug des Möbelhauses. Von 2012 bis 2019 befand sich dort ein Auktionshaus. Seit 2019 steht das Gebäude leer.
Text: Stadtarchiv Celle
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Mit Eröffnung des Celler (Haupt-)Bahnhofs 1847 erhielt die Bahnhofstraße ihren Namen. Zuvor war sie ein Teil des Straßenzuges Trift gewesen. Zwischen 1933 und 1945 hieß sie kurzzeitig Hindenburgstraße.
Das vor der Bahnhofstraße 32 geschossene, undatierte Bild gibt einen Blick entlang des Straßenzugs ostwärts in Richtung Thaerplatz wieder. Der Fotograph dürfte etwa im Einmündungsbereich der Arndtstraße gestanden haben.
Besonders auffällig ist das Eckhaus Bahnhofstraße 30 an der Einmündung der Fuhsestraße mit seinem charakteristischen Türmchen. Dieses erhebt sich aus der Hausecke bis weit über den Dachfirst (höchste Punkt auf dem Dach). Es wurde im Jahre 1905 erbaut und ist eines von drei Mietshäusern mit Anklängen an den Jugendstil. Die anderen beiden Gebäude dieser Bauart sind das unmittelbar benachbarten Häuser Nr. 29 von 1906 und Nr. 16 von 1909. Letzteres ist auf dem Bild nur schemenhaft im Hintergrund erkennbar. Der gennannte Baustil ist allerdings in Celle nur vereinzelt anzutreffen.
Die üppige Verzierung der drei fertiggestellten Häuser blieb nur auf die Straßenseite beschränkt. Eine angedachte städtebauliche Weiterentwicklung fand letztlich nicht statt. Neben dem erwähnten Türmchen von Haus Nr. 30 sei ebenso auf die unterschiedlich verzierten Jugendstilfenster hingewiesen.
In der linken Bildhälfte ist eine Trasse der Celler Straßenbahn erkennbar. 1907 wurde in Celle die erste Straßenbahnlinie eröffnet. Das Foto ist also nach 1907 beziehungsweise nach 1909 entstanden.
Text: Stadtarchiv Celle