Brandplatz
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Einst war das freie Areal des heutigen Brandplatzes eng bebaut. Eine schmale Quergasse, im Volksmund „Lüntzloch“ genannt, verband die Neue Straße und mit der Schuhstraße. Der Name „Brandplatz“ erinnert an die verheerende Brandkatastrophe vom 27. Juli 1857.
Berichten zufolge lösten Kinder in einem Stallgebäude des Wohnhauses Schuhstraße 129 den Brand aus. Schnell griff das Feuer auf die benachbarten Fachwerkhäuser über. Wenig verfügbares Löschwasser und keine professionelle Feuerwehr erschwerten die Löscharbeiten. Erst am Abend erlangten Pioniere aus Hannover die Kontrolle über das Feuer.
Den Flammen fielen 27 historische Giebelhäuser zwischen Schuhstraße, Neue Straße und Quergasse zum Opfer. 69 Menschen wurden obdachlos.
Statt eines Neuaufbaus wurde ein öffentlicher Platz für Jahrmärkte, Veranstaltungen und zum Turnen angelegt. Das einzige historische Gebäude ist die Hausnummer 2 aus dem Jahr 1638. Mit der Zeit siedelten sich dennoch weitere Bauten an. Eine 1869 errichtete Turnhalle wurde 1879 zu einem Stadttheater ausgebaut. Ab 1889 diente das Gebäude als Celler Gesellschaftshaus und eröffnete 1913 als „Kammer-Lichtspiele“ neu. Auf dem Bild ist deutlich jener Schriftzug „Kammer-Lichtspiele“ zu sehen. Geschossen hat das Foto der Fotograf Wilhelm Margraf.
Der abfotografierte Gebäudekomplex wurde 1937 abgerissen. Demnach ist die Fotografie vorher in den 1920-1930er Jahren entstanden. Nach 1937 entstand dort ein modernes Kino. Dieses Kino umfasst heute als einziges Kino der Stadt sechs Kinosäle.Text: Stadtarchiv Celle
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Die Brandkatastrophe vom 27. Juli 1857 vernichtete 27 historische Fachwerkhäuser mit ihren Hinterhöfen. Vermutlich spielende Kinder hatten im Stallgebäude des Gastwirts Gassitius in der Schuhstraße einen verheerenden Brand ausgelöst. Erst mit Unterstützung aus dem entfernten Hannover konnte der Brand gegen Abend unter Kontrolle gebracht werden.
Einzig das Gebäude mit der Hausnummer 2 blieb vom Feuer verschont. Erbaut wurde es 1638.
Zunächst blieb die Freifläche unbebaut und der Platz stand für Jahrmärkte, Turnfeste und andere Veranstaltungen zur Verfügung.
1864 wurden einzelne Baugrundstücke verkauft und neu bebaut. In der Neuen Straße 14 wurde 1869 eine Turnhalle des Männerturnvereins MTV Celle errichtet. 1879 erfolgte der Ausbau zum Stadttheater. Daher hieß der Platz auch Turn- und Theaterplatz.
Die auf dem Bild zusehenden Kammer-Lichtspiele eröffneten schon 1913 im damaligen Celler Gesellschaftshaus als viertes Kino der Stadt. Annemarie und Otto Hildebrandt übernahmen es 1928. Zugunsten einer Modernisierung wurde der alte Gebäudetrakt 1937 abgerissen. Nach dem 2. Weltkrieg blieb es bis 1952 von der Britischen Militärregierung konfisziert. Nach Freigabe erhielt es eine neue moderne Außenfront. Seit den 1970ern wurde es in mehreren Umbauphasen zu einem Kinocenter ausgebaut. Das Foto stammt aus dem Jahre 1979. Damalige Kinofilme „Asterix der Gallier“, „Was, du willst nicht?“ mit Barbra Streisand und der Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ lockten die Menschen ins Kino. Heute sind die beliebten Kammer-Lichtspiele mit ihren sechs Sälen das einzige noch existierende Kino der Stadt.Text: Stadtarchiv Celle
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Der mittelalterliche Name der Schuhstraße lautete »schoestrate« (1462). Die Postkarte zeigt mit Blick auf die geschlossene Reihe an Fachwerkhäusern eine Straßenszene aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die abgebildeten Wohnhäuser wurden zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert erbaut.
Das imposante Fachwerkhaus Schuhstraße 14 aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts sticht mit seiner reichen reich verzierte Renaissancefassade sticht heraus.
Während die meisten Häuser in der giebelständiger Fachwerkweise erbaut wurden, unterbrechen die traufständigen Fachwerkbauten Nr. 15 und 16 mit ihren mittigen Zwechhäusern und straßenseitigen Dachflächen die Einheit. Sie stammen aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts.
Die Hausnummer 18 ist eines der halben Häuser Celles, die dem Betrachter sofort ins Auge fällt. Es gehörte als Lager- und Remisengebäude zum Anwesen Nr. 19, in dem sich von 1680-1716 die Wohnung des Stadtkommandanten befand. Vermutlich wurde ein parzellenbreites Gebäude abgetragen und durch ein halbes ersetzt, um eine Zufahrt zu erhalten. Es wurde später zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgebaut.
Auf der Höhe der Straßenbahn steht das Gebäude Nr. 22 aus 1590. Es wurde 1636 vom Herzog an Hofmarschall von Peterdorff geschenkt. Von 1656 bis 1680 wohnte hier der Stadtkommandant und danach höhere Beamte. Auch der Dichter Ludwig Hölty (1748-1776) lebte in diesem Haus, als er die Lateinschule besuchte. Von 1818 bis 1834 war hier die Bürgerschule untergebracht.
Die Straßenbahn fuhr von 1907 bis 1956 durch Celle.Text: Stadtarchiv Celle