Fritz-Grasshoff-Gasse
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Zu sehen ist eine Lithografie aus dem 19. Jahrhundert. Diese Lithografie entstand in Anlehnung eines Merianstichs aus dem Jahr 1650.
Die Stadt wird in Form einer Ganzansicht von Norden, aus Blickrichtung des Harburger Bergs gesehen, gezeigt. Deutlich erkennbar ist, dass die Stadt von einer Befestigungsanlage umgeben ist, die in der Regentschaft von Herzog Ernst I. (genannt »der Bekenner«) im Zuge der ersten Stadterweiterung errichtet wurde.
Im Zuge des 14. Jahrhunderts war Celle ständige Residenz der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg geworden. Unter Herzog Ernst I. wurde das Schloss im Renaissancestil ausgebaut. Aufgrund steigender Einwohnerzahlen wurde eine Erweiterung der Altstadt zwingend notwendig. Die Befestigungen wurden daraufhin soweit nach Süden verschoben, sodass neue Straßenzüge die Rundestraße/ Mauernstraße, Großer Plan/ Bergstraße und die Querstraßen zwischen ihnen angelegt werden konnten.
Um sich auch weiterhin verteidigen zu können, entstanden zur Befestigung ein Erdwall mit einem Graben und Bastionen an den Ecken. Ebenso das Renaissanceschloss umgab ein Graben und ein Wall mit Eckbastionen. In etwa nahmen die Verteidigungsbauten vollständig die heutige Fläche des Stadtparkes ein. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts begann die Demilitarisierung, also der Rückbau der Verteidigungsanlagen. Dies setzte sich bis weit ins 19. Jahrhundert fort.
In der Bildmitte ist die Stadtkirche St. Marien zu sehen. Relativ mittig ist ein Dachreiter (dem Gebäude aufsitzendes Türmchen) zu erkennen. Dieser Dachreiter wurde 1913 aus Platzgründen für den dann errichteten Kirchturm nach links versetzt.
Text: Stadtarchiv Celle
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Als Verbindung zwischen dem Markt und der Stechbahn umschließt die kleine Straße „An der Stadtkirche“ ebendiese Kirche im Norden und Westen. An der linken Begrenzung von Haus Nr. 11, dem Celler Standesamt, findet der Betrachter auf dem dortigen Verteilerkasten die abgedruckte historische Abbildung der Häuserzeile. Von rechts nach links sind die unteren Stockwerke der Häuser Nr. 11 bis 8 zu sehen.
Die Häuserzeile endet schließlich an der Einmündung zur Kalandgasse. Auf der Fotografie ist die helle Farbgestaltung der Häuser gut zu erkennen. Die Türverzierungen bilden einen auffallenden Kontrast.
Diese Kontrastpunkte haben sich bis heute erhalten. Über der Tür des Standesamt Celle hängen wie Zunftzeichen zwei sich überschneidende Eheringe.
Die abgelichteten Häuser Nr. 9, 10 und 11 wurden 1736 neu errichtet. Ein Großfeuer zerstörte diese Häuser. Die angrenzenden Häuser Nr. 7 und 8 blieben hingegen weitestgehend verschont. Die Hausnummer 8 wurde 1540 erbaut und 1640 neu- sowie umgebaut.
Alle zu erkennenden Gebäude wurden früher von Pastoren der Kirchengemeinde „St. Marien“ genutzt. Im Haus Nr. 8 hat die Celler Stadtkantorei ihren Sitz.
Zwischen historischem Foto und dem heutigen Zustand bestehen nur geringe Unterschiede. Der auf Stützpfeilern stehende überwucherte Balkon von Hausnummer 8 wurde zu Beginn der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts abgetragen.
In der sich anschließenden Kalandgasse ist ebenfalls ein historisches Bild der Straßenkreuzung Kalandgasse/ An der Stadtkirche zu sehen.Text: Stadtarchiv Celle